Erinnern und Gedenken mal praktisch

Schüler_innen des achten Jahrgangs des Barnim-Gymnasiums Berlin haben sich das gesamte Schuljahr über mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt. Das Schicksal vieler Opfer hat sie sehr bewegt und so entstand die Frage, was können wir nun selbst  tun?

Anfang Juni hat Dagmar Poetzsch mit dem Jüdischen Friedhof in Weißensee vereinbart, dass dort mit den Schüler_innen eine Putzaktion stattfindet. 30 Schüler_innen mit ihren Lehrerinnen haben sich schießlich am Friedhof eingefunden. Die Gruppe wurde sehr freundlich empfangen und der Vorarbeiter erläuterte einige zu beachtende Regeln. Auf dem Weg zum Einsatzort erläuterte er die Geschichte des Jüdischen Friedhofs und zeigte einige bedeutende Grabstellen. Angekommen standen Arbeitsgeräte, ein Anhänger für das Laub und natürlich Handschuhe für alle bereit. Trotz der 30 Grad an diesem Tag haben alle sehr engagiert Grabsteinreihen vom Laub befreit und Totholz beseitigt.  Leider gibt es dort, wie überall, nur wenig Personal welches das riesige Areal von 40 Hektar  nicht so bewirtschaften kann, wie es notwendig wäre.

Deshalb sind solch ehrenamtlich Einsätze immer sehr willkommen. Interessiert wurden auch die Inschriften auf den Grabsteinen betrachtet. Oft kam die Gruppe aus dem Staunen nicht heraus, weil Grabstellen schon hundert Jahre dort existieren. Nach zwei Stunden war ein Stück gereinigt und alle waren im besten Sinne erschöpft. Über die Option im Herbst wiederzukommen waren sich alle einig, denn das Thema Vernichtung jüdischen Lebens wird auch im nächsten Schuljahr präsent sein. Weitere Projekte zum Gedenken und Erinnern  sind in Planung und vielleicht gelingt es mit den Schüler_innen Biografien aufzuarbeiten, um weitere Stolpersteine in Lichtenberg verlegen zu lassen.

Danke an alle beteiligten für as Engagement!